Pilze zerstören die Menschheit

Naughty Dog ist bekannt für ihre qualitativ hochwertigen Spiele, dies haben sie schon öfters durch Titel wie Crash Bandicoot oder auch mit der Uncharted Serie bewiesen. Umso mehr Hype zog das Spiel mit dem Titel: The Last of Us nach sich. Es sollte als Survival Spiel erscheinen und es versprach tragende Elemente wie Resourcenmanagment. Auf der E3 2012 wurde ein Gameplay gezeigt, welches sehr vielversprechend wirkte. Ein Jahr später zur E3 2013 kommt nun The Last of Us.

Das neuste Machwerk von Naughty Dog spielt in einer postapokalyptischen Welt im Jahre 2033. Der sogenannte Cortyceps-Pilz hat die Menschen zu aggressiven Infizierten gemacht. Bürger leben nur noch in sicheren Bereichen, sogenannte Quarantänezonen, dort wird der Virus mit allen Mitteln an der Ausbreitung verhindert. In dieser Welt lebt der vom Leben geprägte Joel, er arbeitet als Schmuggler.

In dieser Welt gibt es natürlich auch eigens gegründete Gruppen, von diesen gibt es zwei , die Fireflies und die Hunter. Die Hunter sind eigenständige Gruppen von Leuten die außerhalb von Quarantänezonen leben und andere Personen überfallen und töten um Vorräte zu bekommen. Die Fireflies sind eine eine radikale paramilitärische Organisation, die sich nach dem Zusammenbruch der Regierung aus Bürgern zusammenschloss um das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Und da kommt nun Joel ins Spiel. Er bekommt von der Anführerin der Fireflies Marlene die Aufgabe die 14- jährige Ellie aus Boston wegzubringen. Innerhalb der Geschichte trifft man nach und nach freundlich, aber auch feindlich gesinnte Charaktere. Gut zu sehen ist auch ,dass jeder Charakter eine Entwicklung durchmacht. Ob positiv oder negativ sei hier nicht verraten. Was Naugthy Dog mal wieder sehr gut hinbekommen hat, ist, dass die Story nicht nur tragend in den Zwischensequenzen erzählt sondern auch während des Spielens erzählt wird. Weitere Informationen lassen sich in optionalen Gesprächen, oder auch in aufgehobenen Notizen ergattern. Dies ist auch zu empfehlen denn dadurch werden viele Nebeninformation zu der momentanen Welt und zu dem Anfang der Apokalypse ersichtlich.

Gefundene Sammelobjekte treiben die Hintergrundstory voran.

Gefundene Sammelobjekte treiben die Hintergrundstory voran.

Ein nettes Gimmick ist das es den Cortyceps Pilz der in dem Spiel die Menschheit befällt wirklich gibt.

Die Entwickler bekamen die Idee zu diesen Mutationen während sie eine Dokumentation auf BBC zu diesem Pilz sahen, er wird durch Sporen eingeatmet und nistet sich in dem Nervenzentrum ein und befehligt dann die Bewegungen dieses Insektes.

Jede Kugel zählt !

Das Gameplay lässt sich mit einem Wort beschreiben: Überlebenskampf ! Man selber spielt Joel. Das Spiel lässt sich in zwei Abschnitte aufteilen den Kampf und die Erkundung. Zuerst möchte ich auf die Kämpfe eingehen. The Last of Us ist ein Third-Person Shooter der Ähnlichkeiten mit der Uncharted Serie hat, aber ein großer Unterschied ist, dass man weniger Muntion und Ressourcen zur Verfügung hat. Was ebenfalls auffällt ist, dass es keine konkrete Tastenbelegung für die Deckungsfunktion gibt, man kann in die Hocke gehen und Joel lehnt sich dann an die Deckung an.

Die Deckungsfunktion ist hier nur Passiv vorhanden.

Die Deckungsfunktion ist hier nur passiv vorhanden.

Alles was man braucht, findet man in der Umwelt. Klingen, Sprengstoff, Alkohol, oder auch Lumpen haben dabei alle ihren eigenen Verwendungszweck. Aus mehreren Materialien lassen sich Gegenstände wie eine Nagelbombe, ein Medikit oder auch einen Molotov-Cocktail herstellen, wobei man aber mit Bedacht vorgehen muss, da für manche Gegenstände die gleichen Ressourcen gebraucht werden, was dazu führen kann dass man 3 Molotovs, aber kein einziges Medikit hat. Auch die Munition ist knapp bemessen, dadurch ist man gezwungen alle Waffen zu benutzen sowie in den Nahkampf überzugehen, oder optional auch alle Gegner heimlich mit dem Messer zu töten oder sie zu erwürgen. Man hat zwar immer theoretisch alle Waffen zur Verfügung, aber ihr könnt nur zwei Primär- und Sekundärwaffen griffbereit haben. Wenn ihr eine dritte Waffe nutzen wollt, müsst ihr diese aus dem Rucksack nehmen und für eine aus dem Holster ersetzen.

Dies ist das Auswahlmenü der Waffen und Gegenstände

Dies ist das Auswahlmenü der Waffen und Gegenstände

Waffen können von Zeit zu Zeit auch geupgradet werden, Werkbänke machen dies möglich. Es gibt auch einen sogenannten Lauschmodus, der es Joel ermöglicht die Gegner durch Wände zu erkennen, diese Funktion ist auf den höheren Schwierigkeitsgraden ausgeschaltet.

Der Lauschmodus hilft Gegner durch Wände zu sehen,

Der Lauschmodus hilft Gegner durch Wände zu sehen,

Meines Erachtens wurde auf den beiden niedrigeren Schwierigkeitsgraden der Survival Aspekt vernachlässigt. Meistens hat man von einer Waffe zu viel Munition oder die eine Ressource ist im Überschuss vorhanden, erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist das Survival Feeling zu spüren, wenn man in einer Ecke sitzt und verzweifelt versucht an den Feinden vorbeizukommen. Denn auch die KI der Gegner ist sehr gut gelungen, auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad suchen Gegner unaufhörlich nach einem auf oder gehen sofort in Deckung wenn man schießen möchte, verbindet man dies mit der Munitionsknappheit kommt es oft vor dass man es sich zweimal überlegt, ob man nicht lieber das Level schleichend beendet Menschliche Gegner benutzen Schuss und Nahkampfwaffen und sie treten in Form von Huntern oder Militär auf. Das Verhalten der Infizierten variiert nur unter dem Schaden den sie dem Spieler zufügen und wie gut sie Hören und Sehen können. Die Infizierten lassen sich in 5 Stufen kategorisieren.

Stufe 1 Runner: Die Runner zeigen noch Ähnlichkeiten mit dem normalen Menschen, haben jedoch keine Kontrolle mehr über sich. Der Parasit hat sich hierbei schon im Gehirn eingenistet und die Kontrolle über den Körper übernommen. Sie greifen meist in Gruppen an und rennen auf den Spieler zu.

Stufe 2 Stalker: Die Stalker  besitzen Eigenschaften der Runner und der Clicker. Denn sie sind so gefährlich wie die Clicker, können jedoch noch sehen und besitzen die Schnelligkeit eines Runners.

 Stufe 3 Clicker: Die Clicker zeigen beinahe kaum noch Menschliche Züge und sind sehr gefährlich für den Spieler, da sie wenn sie zu nahe kommen den Spieler sofort töten. Clicker erkunden ihre Umgebung durch eine Echoortung.

 Stufe 4 Bloater: Die Bloater sind die gefährlichsten der Infizierten. Ihr gesamter Körper ist mit dem Pilz überzogen. Sie versprühen permanent die tödlichen Sporen, die zu einer Infektion führen.

Stufe 5 Sporen-Kadaver: Wenn sich das Leben des Clickers oder des Bloaters dem Ende neigt, sucht er sich ein versteckten Plätzchen und stirbt. Dabei werden die Pilzsporen freigegeben. Sobald sie eingeatmet werden, droht eine Infektion.

Was oft für Verwirrung sorgt ist, dass die NPCs nicht erkannt werden selbst wenn sie direkt vor dem Gegner stehen, sie werden erst sichtbar wenn Joel entdeckt wurde. Das hört sich im ersten  Moment undynamisch an aber erweist sich als gute Idee, da es dadurch immer die eigene Schuld ist wenn man entdeckt wird. Ansonsten unterstützen die NPCs den Spieler sehr gut ,sei es mit Schusswaffen oder Wurfgegenständen.

Das Spiel ist an sich linear und in einzelne Level aufgeteilt, aber in den Arealen kann man sich frei bewegen, meist sind diese auch groß ausgefallen so dass es viel zu entdecken gibt und die Methoden vorzugehen sich von einander unterscheiden.

Schöne Apokalypse

Die technische Seite von The Last of Us ist sehr beeindruckend, man spricht hier von einem der schönsten Playstation 3 Titel. Fast alle Charaktermodelle sind schön gestaltet und vor allem sieht man dies in Zwischensequenzen wenn die Einzelheiten in den Gesichtern zu erkennen sind. Selbst richtige Emotionen lassen sich ablesen was dazu beiträgt, dass man sich besser mit dem Charakter identifizieren kann. Ab und zu merkt man das sich die Entwickler bei kleinen oder etwas weiter entfernten Objekten keine große Mühe gemacht und sich eher auf die im Vordergrund sichtbaren Texturen konzentriert haben. Bei solchen Momenten merkt man dass die Leistung der Playstation 3 schon ausgereizt wurde, besonders merkt man dies bei dem Anti-Aliasing (Kantenglättung). Auch der Soundtrack ist gelungen, obwohl dieser nicht besonders auffällt, denn das Spiel lebt von seiner Stille. Erst an emotionalen oder spannenden Momenten kommt der gute Soundtrack zur Geltung, deswegen ist dieser auch sehr einfach gehalten, meist wurden die Melodien durch Gitarrenspiel erzeugt. Aber die Hauptstücke bleiben im Kopf und sind sehr angenehm

 

Strategisches Töten

Obwohl der Singleplayer das Herzstück des Spiels ist macht der Multiplayer Spaß. Bisher gibt es nur zwei Modi, aber Naughty Dog hat schon angekündigt das weitere folgen werden. Die Modi heißen Vorratsraubzug und Überlebender, die einzigen Unterschiede sind das man in Überlebender nur ein Leben zur Verfügung hat und Vorratsraubzug eine abgeschwächte Team Deathmatch-Variante ist. Man muss das feindliche Team auslöschen um zu gewinnen, aber des weiteren muss man in jeder Runde Vorräte sammeln. Mit diesen versorgt man sein Dorf. Allerding geschieht dies eher passiv, manchmal werden auch Herausforderungen gestellt wie zum Beispiel  5 Exekutionen in 3 Spielen schaffen, um sein Dorf vor Räubern zu beschützen. Wie gesagt ist der Multiplayer nebensächlich. Trotzdem müssen wir kritisieren, dass er nicht richtig gebalanced ist, da manche Gegenstände wie der Molotov-Cocktail zu stark sind. Die größte Stärke des Multiplayers ist der Taktikanteil, welcher mit Freunden noch mehr Spaß macht, da man sich besser absprechen kann.

Eine Exekution in dem Multiplayer

Eine Exekution in dem Multiplayer

Fazit:

Was Naughty Dog hier geschaffen hat ist einfach großartig. Endlich wurde wieder ein Survival Spiel veröffentlicht, nebenbei noch ein verdammt gutes. Die Story bindet mich emotional und es wird eine Beziehung zu den Charakteren aufgebaut. Auch das Gameplay ist an und für sich gut und es dauert schon bis man seinen Spaß an den Kämpfen verliert, auch die Spielzeit von 14-16 Stunden ist lang genug. The Last of Us macht nicht viel neu, aber das was es macht, macht es perfekt. Ich danke Sony, dass sie Naughty Dog keinen Druck machten und ihnen genug Zeit und Budget gaben um solch ein Spiel zu schaffen. Man kann hier von dem besten Spiel dieser Konsolengeneration sprechen.

Unsere Wertung:

9-Wertung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert