Das war’s mit der weißen Weste. Während der gesamten Werbekampange für die PS4 ging der japanische Konzern wesentlich kundenfreundlicher mit brisanten Themen wie DRM und Kundenüberwachung um, als der Konkurrent Microsoft. Nun zeigen die neuen Softwarenutzungsbedingungen, dass auch Sony Maßnahmen unternehmen könnte, für die Microsoft noch vor einigen Monaten aufs Schärfste kritisiert wurde. So heißt es in den Punkten 4, 6 und 7 der offiziellen Softwarenutzungsbedingungen, welche Sony vor kurzem aktualisierte:
„Jegliche Software ist lizenziert, nicht verkauft. Dies bedeutet, dass Sie die Rechte erworben haben, die Software so zu nutzen, wie es in den Bedingungen erläutert ist, jedoch nicht, dass Sie Eigentümer der Software sind. […] Ihre Lizenz der Software ist nicht-exklusiv und nicht-übertragbar. […] . Sie dürfen weder Disc-basierte Software noch Software-Downloads weiterverkaufen, insofern dies nicht ausdrücklich von uns autorisiert wurde.“
Hierzu gab allerdings Präsident Shuhei Yoshida via Twitter bereits eine Entwarnung: Sony erlaube grundsätzlich den Tausch und Weiterverkauf von Disc-basierter Software, so wie es auch vorgesehen ist. Das Update der Softwarenutzungsbedingungen diene lediglich der rechtlichen Absicherung. Im Zweifel hat jedoch der Kunde das Nachsehen, sollte Sony von dieser Absicherung Gebrauch machen.
Doch nicht nur dieses Update macht Spielern Sorgen. So heißt es in den Datenschutzrichtlinien von PSN und SEN:
Wir behalten uns das Recht vor, sämtliche Ihrer Aktivitäten nach eigenem Ermessen nachzuverfolgen und aufzuzeichnen (oder einen Dritten mit der Nachverfolgung oder Aufzeichnung zu beauftragen) und jegliches Material, welches Sie teilen, nach eigenem Ermessen ohne weitere Benachrichtigung zu entfernen. Dies kann Informationen umfassen wie z. B. die Inhalte Ihrer Sprach- und Text-Kommunikationen, Ihre Gameplay-Videos, Zeit und Ort Ihrer Aktivitäten und Ihren Namen, Ihre PSN-Online-ID und IP-Adresse. Außerdem dürfen wir von anderen Benutzern Informationen über Ihre Aktivitäten bei SEN erhalten.
Hierzu gab Sony ein Statement ab. Man könne nicht jeden Schritt jedes einzelnen Spielers überwachen. Das sei auch nicht das Ziel der neuen Vereinbarungen. Tatsächlich besagen die neuen Vereinbarungen lediglich, welche Rechte sich Sony vorbehält, nicht ob und in welchem Maße sie diese auch durchführen. Und für Dritthersteller gelten natürlich noch einmal ganz andere Regeln. Dennoch sind es ähnliche Punkte für die Microsoft im Sommer massivst geschollten wurde. Wie viel DRM und Überwachung die neue Konsolengeneration tatsächlich bringt, werden wir wohl erst mit der Zeit herausfinden.
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