Am 17 September erschien der seit langem erwartete fünfte Teil der Grand Theft Auto Serie (kurz GTA). Die erste Ankündigung fand am 25. Oktober 2011, in Form eines Logos statt. Der Vorgänger erschien 2008, also hatte Rockstar North viel Entwicklungszeit zur Verfügung. Das Spiel zog seit dem ersten Trailer einen riesigen Hype mit sich. Vorweg muss ich erwähnen, dass ich nicht sehr viel von dem Spiel erwartet habe, da ich kein großer GTA-Fan bin. Es war also teilweise Neuland, dass ich hier betrat.
Aller Guten Dinge sind drei!
In Gta 5 spielt ihr erstmals nicht nur einen, sondern direkt drei Charaktere! Die Protagonisten, um die sich die Story dabei dreht, heißen Michael, Franklin und Trevor. Michael ist ein pensionierter Bankräuber, der nun inzwischen Familien- und Geldprobleme hatt. Franklin ist dagegen ein Ghetto-Aufsteiger, welcher unverhofft in Michael einen Mentor findet. Trevor, ein psychopatischer Meth- und Waffendealer, welcher in einem Trailerpark mitten im Wasteland wohnt.
GTA 5 spielt im fiktiven Bundesstaat San Andreas und seiner Hauptstadt Los Santos. Was die Erzählweise interessant macht, sind die verschiedenen Blickwinkel der Story. Zusammen planen die drei Antihelden verschiedene Bankraube, mit denen sie ins Geschäft einsteigen wollen. Doch da das Team alleine schnell aufgeschmissen wäre, rufen sie einen alten Bekannten namens Lester Crest, einen Hacker und Koordinator der alles organisiert, zur Hilfe. Man trifft auf viele interessante Charaktere, wie zum Beispiel auch auf die fiktionalen Behörden FIB oder IAA. Klasse ist, das viele Missstände in der Gesellschaft satirisch und übertrieben dargestellt werden, was einen oft schmunzeln, gleichzeitig aber ebenso nachdenken lässt. Die Nebenmissionen haben eigene Handlungsstränge: man trifft viele Fremde und Freaks, mit denen man allerlei coole Sachen anstellt. Insgesamt hat Rockstar es geschafft, die Story stimmig und abwechslungsreich zu präsentieren, besonders, da die Synchro sehr gelungen ist. Allerdings ist letztere nur auf englisch verfügbar.
Schöne große Welt!
GTA ist für seine weitläufige und offene Spielwelt bekannt. Wie auch in den Vorgängern, ist die Welt wieder schier unglaublich groß. Am Gameplay selber hat sich nicht viel geändert, im Großen und Ganzen ist es wie Teil Drei und Vier. Aber es wurden viele kleine Details verbessert, so zum Beispiel ist das Fahren erleichtert worden, ein paar Fahrzeuge wie Sportwagen lassen sich zwar schwer kontrollieren aber nach einer Eingewöhnungszeit ist es sehr angenehm und macht auch viel Spaß. Auf Flugplätzen kann man gekaufte Flugzeuge oder Helikopter abstellen. Das Fliegen fühlt geht dabei ebenfalls sehr von der Hand. Gleiches gilt für das Schießen. Es gibt ein korrektes Trefferfeedback, was bedeutet das die Gegner angemessen auf Schüsse reagieren. Lediglich das Waffenbalancing ist nicht immer vorhanden. Des Weiteren gibt es einige KI-Fehler, die äußerst nervig sein können. Beispielsweise rennen bei einer Mission Charaktere direkt in das feindliche Feuer hinein und man wird mit einem Game Over Screen belohnt. Vorlage für die Schussmechanik war das hauseigene Max Payne 3, welches für eben diese sehr gelobt wurde. Die Spielfigur hält nicht viel aus, wodurch Deckung suchen und das blinde Schießen aus selbiger äußerst wichtig sind. Es gibt auch eine bedingte Lebensregeneration, wobei das Leben sich zur Hälfte regeneriert wenn es darunter fällt. GTA 5 ist dank der Kontrollpunkte innerhalb der Missionen um einiges frustfreier geworden, sodass man das Spiel gut ohne Cheats durchspielen kann, was nicht unbedingt heißen muss, dass es sich um ein einfaches Spiel handelt. Sehr gut ist auch, dass es einen Tag und Nachtwechsel sowie dynamisches Wetter gibt. Aber die Highlights des Spieles sind die Raubzüge, die aber erst geplant werden müssen. Man kann immer zwischen 2 Methoden wählen. Meistens ist die eine Variante subtil und die andere brachial gehalten, dass bedeutet man macht sich entweder viel Arbeit bei der Vorbereitung oder mit dem Raubzug selbst. Alles bleibt einem selbst überlassen, doch leider sind diese tollen Ideen rar gesät.
Auch Innovationen wie die drei Charaktere erweitern das Spiel um eine interessante Komponente. Denn wenn man den Charakter wechselt wird man ab und zu in ganz unterschiedliche Situation geworfen. So wacht man als Trevor manchmal plötzlich auf dem höchsten Berg, mit einem Frauenkleid und einer Vodkaflsche, auf oder schwimmt mit Michael im Pool herum. Es gibt auch andere Situationen, in denen man zum Beispiel erst einmal vor der Polizei fliehen muss. Auch hat jeder Charakter sein eigenes Geld, eigene Fahrzeuge, Immobilien und eine eigene Spezialfähigkeit. Falls man den Spieler wechseln will, öffnet sich ein kleines Menü, in dem man die gewünschte Figur auswählen kann. In weiterer Folge wird die Kamera herausgezoomt, sodass man die Spielwelt vor sich hat, die Kamera fokussiert dann auf die ausgewählte Figur und zoomt zu dieser. Natürlich sind die gewohnten Nebenbeschäftigungen wieder mit dabei. Golfen, Tennis, Stripclubs, Fallschirmspringen und noch viele andere Aktivitäten. Ebenso lässt sich jeder Charakter individuell anpassen, ganz gleich, ob es um Frisuren, Kleidung oder Tattoos geht – alles ist möglich. Auch gibt es ein verbesserte Handy mit Internetzugang, über welches ihr Fahrzeuge, Kleidung und Aktien kaufen könnt. Zudem wurden viele Einzelheiten geachtet, denn man kann sich zum Beispiel auf dem sozialen Netzwerk namens LifeInvader registrieren. Auch viele Anspielungen sind vorhanden, wie die Smartphone Firma IFruit oder das amerikanische Bier Pißwasser. Ebenso sind viele Easter Eggs in dem Spiel vorhanden, die das Erlebnis intensivieren. Es reicht einfach nicht GTA 5 durchzuspielen, man muss es erleben, um die komplette Vielfalt zu erfassen und um alles sehen zu können. Leider hat es Rockstar nicht geschafft, neue Innovationen einzubringen. Vielmehr fühlt es sich einfach wie ein ,, Best-of Rockstar´´-Mix an, ebenso gibt es viel zu viele Missionen die sich ähneln und gleich ablaufen.
Gute Grafik trotz großer Spielwelt ?
Was einem sofort auffällt, ist, dass die Grafik nicht die beste ist. Sie ist nicht gut, sie ist nicht schlecht – sie ist ok. GTA 5 ist auf dem gleichen Graffikniveau wie das ebenfalls von Rockstar North entwickelte Red Dead Redemption. Dies ist aber zu verschmerzen. Es scheint ziemlich schwer bei einer solch riesigen Welt überall gleichwertige Texturen zu verwenden. Die Emotionen der Charaktere und die Bewegungen sehen realistisch aus. Allein das Anti-Aliasing (Kantenglättung) ist nicht das Beste. Öfters kann es auch zu flackern kommen und die Bildrate ist nicht immer stabil, aber dies passiert eher selten. Also Respekt an Rockstar was sie noch alles aus den alten Konsolen rausgekitzelt haben. Die musikalische Untermalung ist gut gelungen, sie ist nicht penetrant, sondern angenehem, da es zu jeder Situation eigene musikalische Stücke gibt. Auch ist es gut, dass es in Fahrzeugen verschiedene Radiosender, die aktuelle oder auch altbekannte Musikstücke spielen, denn es ist für jeden etwas dabei ob der Metal Sender Channel X, den Pop Sender Non-Stop Pop Fm oder soll es das Los Santos Rock Radio sein ? Der Lizenzsoundtrack umfasst 240 Titel!
Fazit:
Rockstar hat es geschafft ein neues spannendes, aber leider nicht sonderlich innovatives GTA zu machen. Die Story ist gelungen, auch wenn sie nicht jedermanns Sache ist. Das Gameplay hat sich um Details verbessert und Rockstar ist auf viel Kritik eingegangen. Auch die Grafik geht für ein Spiel solcher Größe in Ordnung. Stellt sich nur die Frage, was vergebe ich für eine Punktzahl ? Ich hatte so meine eigenen Probleme mit dem Spiel. Auf dauer wurden die Missionen für mich zu eintönig, dies wird aber durch die große Welt und durch manch andere Highlights wieder wett gemacht. Die Grafik ist nicht die beste, aber sie geht in Ordnung. Dafür ist der Soundtrack und die Synchro spitze. Zum Schluss bleibt zu sagen, dass wir es hier mit einem der Toptitel des Jahres zu tun haben und wer noch nie ein GTA Teil gespielt hat, kann mit diesem einsteigen. Aber für Fans ist dieser Teil ein Muss!
Unsere Wertung:
Meinungen der Redaktion:
Bennet Buske
So we’re back in da hood, dawg. Doch es war nicht der Charakter Franklin, welcher meine Sehnsucht zur Westküste Antrieb. Viel mehr waren es der Meth-Dealer Trevor und die Heist-missionen, die mir den Weg zum Hype-Zug Richtung Los Santos weisten. Wurde ich enttäuscht? Keineswegs! Jedoch hatte ich mir gewünscht häufiger Banken und juweliere auszurauben. Traurig, dass Rockstar das beste im Spiel am seltensten reinbrachte. Doch auch der Rest, seien es die Story, die anderen Missionen oder das stumpfe rumcruisen, machen mir vor allem eins: einen Haufen Spaß!
Christopher Rogat
Nunja, was kann man zu so einem Großen Titel eigentlich noch sagen ? Das Spiel hat meiner Meinung nach von vorne bis hinten überzeugt und ist ein Actionknaller erster Klasse.
Zu GTA Online:
Trotz einiger anfänglichen Probleme hat es mich beeindruckt das GTA Online wirklich Spaß macht. Ich hätte es mir nie vorstellen können, dass es wirklich Spaß macht mit Freunden ein virtuelles Golf oder Tennis Match zu bestreiten
Im großen und ganzen hat mich GTA 5 ziemlich beeindruckt und wird definitiv in das Regal meiner Lieblingsspiele gestellt werden.
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