Die meisten werden es wohl bereits mitbekommen haben: EA hat aufgrund der schlechten Verkaufszahlen von „Medal of Honor: Warfighter“ angekündigt die über 10 Jahre alte Serie endgültig einzustampfen.
So sieht also das Problem-Management bei EA aus: Statt zu erörtern ob der letzte Ableger nicht „geringfügige“ Mängel im technischen oder spielerischen Bereich – oder in allen Bereichen – aufwies, wird stattdessen direkt eine qualitativ wie auch kommerziell stets solide Serie gänzlich ausradiert.
Das ist so, als würde die Volkswagengruppe sich komplett von Skoda als Marke trennen, nachdem sich der letzte Ableger nicht gut verkauft hat, anstatt mal nachzuschauen, ob sie nicht das Lenkrad vergessen haben.
Allerdings muss ich zu EA’s Verteidigung sagen: Medal of Honor ist dank eines schier nicht enden wollenden Kleinkriegs zwischen Battlefield – und Call of Duty-Fanboys mehr oder weniger irrelevant geworden.
Doch das ist mehr Ausrede als Entschuldigung, denn die Verkaufszahlen spiegeln sich auch in der Bewertung des Spiels wieder. Vieren und Fünfer hagelte es selbst von den größten Verfechtern sogenannter „Modern Military Shooter“ und selbst Deutschlands Oberlappen im Gamingbereich befand: „Und die Moral von der Geschicht: Kauft euch dieses Spiel bitte nicht!“ (Beschreibung im Youtube-Video „MoH:Warfighter Der größte Müll 2012“ hochgeladen von ELoTRIXHDx, ja Leute wir können sogar zitieren, das nennt man PROFESSIONELLEN Jouralismus ;))
Offensichtlich lässt Kritik die Geschäftsführung des Gamingmegakonzerns aber so lange kalt wie sich damit kein Geld verdienen lässt. Einsicht, dass die Kundschaft noch nicht soweit ist jeden Scheiß zu kaufen so lange nur ein dicker Name draufsteht? Fehlanzeige. Diese Idiotie führt bei mir unweigerlich zu einem perfekt durchgeführten Facepalm.
Es gibt auch was positives an dem Schlamassel: zum ersten Mal tat die weltweite Spielerschaft etwas, was ich bis dahin in dieser Generation für undenkbar hielt. Ihnen gefiel das Spiel nicht, also haben sie es auch nicht gekauft! Und wer denkt das sei doch selbstverständlich, der irrt.
Man siehe sich das Fallbeispiel Origin an (ein Programm von EA wer hätte es gedacht): eingeführt wurde es zwar schon vor Battlefield 3, aber eben mit dem Titel kamen erst die richtigen Proteste, gegen die neue… wie hatte EA es genannt… Vertriebsplattform… auf. Denn um zu gewährleisten, dass Battlefield 3 auf dem PC ordentlich funktionierte, las Origin die Systemdaten des PCs und dabei anscheinend ganz nebenbei auch alle anderen Daten… Ausnahmsweise ein Punkt, an dem Gamer nicht still leidend solch nervige Maßnahmen mit einem: „Na ja, kann ja mal passieren“ abtun sondern sich wutentbrannt darüber aufregen, EA an den Pranger stellen wollen und… das Spiel trotzdem einfach weiterspielen. Denn in den Verkaufsladen zu gehen und sein Geld zurück zu verlangen tut niemand, beziehungsweise die wenigsten. Dabei hätte man wahrscheinlich sein Geld auch zurückbekommen, denn von Spyware stand nichts im Verkaufsvertrag. Und damit nicht genug, es fallen auch genug auf die „Battlefield 3 Premium“-Falle hinein, das Spiel verkauft sich wie blöd. An alle, die Origin akzeptieren, egal ob still schweigend oder zähneknirschend: Ihr seid Schuld! Ihr seid Schuld daran, dass Publisher den ordentlich zahlenden Kunden immer mehr Steine in den Weg des Spielspaßes schmeißen! Denn durch jeden von euch sieht EA dass sie so einen Mist guten Gewissens machen können.
Fazit:
EA kann sich nicht alles erlauben, und die Macht steht nach wie vor beim Kunden. Das Zauberwort zur Wende heißt „Nicht kaufen, ihr Idioten!“ und kann echt zu Überraschungen führen. Warfighter ist eine davon, wenn auch nicht ganz mit der gewünschten Reaktion, aber immerhin…
Ben hates EA! Und zwar richtig!
Hut ab :-)